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Joghurt-Kirsch-Dessert mit Galettes Bretonnes aus Pont-Aven

Joghurt-Kirsch-Dessert mit Galettes Bretonnes aus Pont-Aven

Pont-Aven ist ein malerischer Ort in der Bretagne, genauer gesagt im Finistère. Das Finistère oder auch „Ende der Welt“ ist der westlichste Teil der Bretagne, der westlichste Teil Frankreichs und überhaupt der westlichste Teil des Eurasischen Kontinents. Es liegt als Zipfel mitten im Golfstrom und freut sich über das milde Klima ohne Schnee und Frost, aber mit viel Regen, in dem sogar Palmen und vor allem sehr viele Hortensien wachsen.

Hortensien

Die Bretagne kennt eigentlich keine Jahreszeiten, das Wetter spielt täglich April und ändert sich fünfmal am Tag. Der stetig heftig wehende Wind pustet Regenwolken so schnell weg wie er sie wieder vor die Sonne schiebt. Das bringt dramatische Wolkenspiele hervor. Kein gutes Wetter zum Sünnele (Sonnentage am Strand sind nicht die Regel) aber ein ideales Wetter zum Segeln, wenn nicht mit dem eigenen Boot, dann vielleicht mit einem der alten Fischerboote.

Corentin

Zum Glück für das Finistère (und auch für uns) liegt es da hinten tief im Westen etwas versteckt. Noch dazu ist es nicht so einfach zu erreichen, zwischen Köln oder Zürich und Brest liegen 1’200 km, die weder mit dem Flugzeug (Umsteigen in Paris) noch mit dem Zug (Umsteigen in Paris) noch mit dem Auto (hohe Autobahngebühren) schnell zu überwinden sind. Daher ist es von Touristenströmen bisher weitgehend verschont geblieben. Bisher. Weitgehend.

Der kleine Ort Pont-Aven liegt nicht direkt an der Küste sondern am Fluss Aven, der an dieser Stelle bereits sehr von den Gezeiten geprägt ist. Dieses Spiel von Ebbe und Flut ist in der Bretagne sehr ausgeprägt und die Ebbe ist dort ebenso eine Fundamentalebbe wie an der Nordsee. Das Meer zieht sich weit zurück und hinterlässt grüne Algen, Boote die sich auf dem freiliegenden Meeresgrund schlafen legen und Bretonen, die im Schlick nach essbaren Muscheln, sogenannten Palourdes suchen.

Ebbe

Paul Gauguin hat es nach Pont-Aven gezogen und mit ihm viele andere Künstler, die sich von der malerischen Kulisse dieses Ortes angezogen fühlten. In der Folge hat sich dort die „Schule von Pont-Aven“ gebildet und das spürt man in dem Ort heute noch an den vielen Galerien, über die man in jeder Gasse stolpert. Und natürlich bringt dieser Ort die feinen Galettes hervor, diese zart-mürben Butterkekse, die dem Dessert von heute seinen Namen gaben.

Pont-Aven

In Pont-Aven spielt auch ein Krimi mit Kommissar Dupin, diesem von einem gewissen Jean-Luc Bannalec erfundenen Pariser Kommissar, der sich strafversetzt in der Bretagne, genauer gesagt in Concarneau wieder findet. Concarneau ist eine alte Festungsstadt und seine Ville close genannte Altstadt ist komplett vom Wasser umgegeben.

Im Gegensatz zu Dupin sind wir freiwillig in der Bretagne gewesen und im Gegensatz zu den vielen Touristen, die es neuerdings (leider) in die Bretagne zieht, auch nicht wegen Kommissar Dupin.

Concarneau

Was gibt es so zu essen in der Bretagne? Die Bretonen essen so mitten im Meer gelegen naturgemäss viel Fisch. Die Speisekarten bieten eigentlich nahezu keine Fleischgerichte an und da sie mit der Fleischzubereitung deshalb ihre Schwierigkeiten haben, bleibt man lieber beim Fisch. Nur so nebenbei – er ist hervorragend. Zum üblichen Menü gehört neben Austern zur Vorspeise und Fisch als Hauptgericht auch immer ein Dessert. Neben dem üblichen Tarte du jour, dem Kuchen des Tages, und der üblichen Crème brûlée gibt es schon mal den ein oder anderen zusätzlichen Leckerbissen, der zum nachmachen animiert.

Yaourt aux cerises et galettes à la mode de Pont-Aven heisst dieses Dessert im Original und ich habe es in der Zeitschrift Bretons en Cuisine *Werbung wegen Namensnennung* gefunden.

Joghurt_Kirsch_Galettes_08

 

Zutaten für 6 kleine (Weck-)Gläser

  • 4 Naturjoghurt aus Vollmilch
  • 15 cl Vollrahm (Sahne)
  • 12 Galettes Bretonnes (oder alternativ gute Butterkekse)
  • 200 g frische Kirschen (Morellen)
  • 4 EL Zucker
  • 1 Beutel Vanillezucker
  • 1 Zitrone

Zubereitung

  1. Kompott: Die Kirschen entkernen und mit 2 TL Zucker und dem Saft der Zitrone zugedeckt für 5 Minuten kochen lassen.
  2. Creme: Den Joghurt mit dem restlichen Zucker und dem Vanillezucker in einer Schüssel verrühren. Die geschlagene Sahne hinzufügen und mit einem Spatel vorsichtig unterheben.
  3. Fertigstellen: Auf den Boden von 6 kleinen Gläsern je 2 Löffel Kirschkompott geben. Darüber je 1-2 Galettes (Kekse) zerbröseln. Die Joghurt-Creme auf die Gläschen verteilen und 2 Stunden im Kühlschrank kühlen lassen.
  4. Servieren: Den Kirschjoghurt mit den übrigen Galettes Bretonnes (Keksen) servieren – ich habe je ½ Keks auf ein Glas gelegt

Dieses Sommerdessert ist wunderbar fruchtig und dabei ganz zart cremig.

Debrit ervat (das ist bretonisch für „Guten Appetit“)

Anja mit einem verlorenen ♥ in der Bretagne 

 

Möwe

 

 

 

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