Die Äpfel sind reif. Im Luzerner Seetal biegen sich die Bäume so dermassen unter dem Gewicht der reifen Obstmassen, dass die Baumstämme noch mehr als sonst üblich abgestützt werden müssen. Die vielen roten Apfelbacken zu sehen ist eine wahre Wonne und klar musste jetzt unbedingt ein Apfelkuchen her.
Auf der Suche nach dem Rezept zu einer Französischen Apfeltarte (hab ich noch nie gemacht) bin ich bei lecker.de fündig geworden. Die meisten Zutaten waren zuhause vorhanden bis auf die Äpfel. Denn egal ob französische Tarte oder deutscher gedeckter Apfelkuchen, die Äpfel müssen immer eher säuerlich sein, am besten nimmt man gleich einen Boskop.
Nun stehen in unserem Schweizer Garten auf 800 Höhenmeter praktischerweise gleich drei Apfelbäume. Dummerweise haben wir sie nicht selbst gepflanzt – sie standen bereits fix und fertig bei unserem Einzug da – und daher haben wir keine Ahnung, um welche Sorten es sich handelt. Der vorherige Bewohner unseres Hauses erzählte uns aber, es würde sich bei einem der drei Bäume um eine alte Apfelsorte handeln, einen Berner Rosenapfel. Allerdings hat er nicht gesagt, welcher der Bäume es ist.
Ok, über Geschmack lässt sich streiten, uns schmecken alle drei Apfelsorten aus dem Garten gleich gut, nur die Sorte die angeblich die „Berner Rose“ ist, die schmeckt uns noch es bitzeli besser. Wie auch immer, sie sind alle drei nicht sauer sondern eher fruchtig-süss.
Auf der Suche nach dem passenden Apfel wollten wir im Coop einen Elstar oder Boskop kaufen. Und was sehen wir da – einen Sechserpack Berner Rosenapfel mit der Beschreibung „schmeckt eher säuerlich“. Ja sowas. Haben wir wohl keinen Berner Rosenapfel im Garten (da süss). Also nichts wie den Sechserpack in den Wagen gelegt und zuhause mit dem Apfel am Baum verglichen.
Das Aussehen ist gleich, Geschmack identisch (von wegen säuerlich, den hat im Coop vermutlich noch nie jemand probiert?) und was nun? Trotzdem auf den Kuchen gelegt und gebacken. Was soll ich sagen – es war super lecker.
Da ich immer etwas vergesse zu kaufen, sind diesmal die im Rezept erwähnten Mandelblättchen nicht mit von der Partie. Auch den Puderzucker habe ich zwar neben den fertigen Kuchen gestellt, dann aber partout vergessen den Kuchen damit zu bestäuben.
Was soll’s. Die Zimtsahne haben wir auch nicht dabei gegessen (Rahm hatte ich auch vergessen). Trotzdem – den warmen duftenden Kuchen aus dem Backofen zu holen – eine Wonne. Die Zeit zum Abkühlen des Kuchens reichte gerade eben zum Fotografieren. Schwups kamen die Teller raus und zack waren wir schon am futtern :-).
Zutaten für 12 Stücke (Tarteform mit 26 cm ø)
- 150 g Mehl
- 100 g gemahlene Mandeln ohne Haut
- 50 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillin-Zucker
- 1 Ei (Grösse M)
- 150 g Butter
- 500 g Äpfel (z.B. Elstar)
- 3 EL Zitronensaft
- 100 g Aprikosen-Konfitüre
- 2 EL Mandelblättchen
- 1 EL Puderzucker
- Fett für die Form
- Mehl für die Arbeitsfläche
Zubereitung
Mehl, Mandeln, Zucker und Vanillin-Zucker mischen. Ei und Butter in Stückchen zugeben. Erst mit dem Knethaken des Handrührgerätes, dann mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Zugedeckt ca. 30 Minuten kalt stellen.
Äpfel schälen, vierteln und entkernen. In dünne Spalten schneiden und mit Zitronensaft beträufeln.
Eine Tartform (26 cm ø) fetten. Teig auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche rund (30 cm ø) ausrollen. Form damit auslegen, andrücken. Apfelspalten fächerförmig dicht an dicht darauflegen. Im vorgeheizten Backofen (E-Herd: 225 ºC / Umluft: 200 ºC / Gas: Stufe 4) ca. 20-25 Minuten backen. Konfitüre in einem kleinen Topf aufkochen. Heisse Tarte damit bestreichen, auskühlen lassen.
Mandelblättchen in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Herausnehmen und auskühlen lassen. Tarte am Rand mit Mandelblättchen bestreuen. Mit Puderzucker bestreuen. Dazu schmeckt Zimtsahne.
Die Zimtsahne, den Puderzucker und die Mandelblättchen müsst ihr euch jetzt dazu vorstellen. Dem Genuss tat ihr Fehlen keinen Abbruch.
En Guete wünscht euch Anja ♥